Aktuell:

Mit der IBA-Bahn über die Niedernfelder Durchfahrt

2013 findet die Internationale Bauausstellung (IBA) und die Internationale Gartenschau (IGS) auf den Elbinseln statt. Dieses Jahr, 2007, soll den Hamburgern ihre Elbinseln näher zu bringen. Die IBA-Bahn macht dazu Sonderfahrten mit historischen Triebwagen und einem Dampfzug. Über die Hafenbahn geht es nach Wilhelmsburg.

Die Circle-Line hat den Betrieb aufgenommen

Auf der Route Landungsbrücken – (Veddeler Wasserkreuz –) Ballinstadt – (Veddeler Wasserkreuz –) 50er Schuppen – Speicherstadt – Überseebrücke gibt es den Sprung über die Norderelbe per Barkasse.

August 2006

Affi-Gutachten: Sanieren ist nicht teurer als zuschütten

Neues Gutachten kann die Niedernfelder Durchfahrt retten

Die Norddeutsche Affinerie (NA) hat kurzfristig ein "Gutachten zur Reparatur/Sanierung der Niedernfelder Brücken" in Auftrag gegeben und bezahlt. Das Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner kam zu der bemerkenswerten Auffassung, dass die Instandsetzung der Brücken ähnlich teuer ist, wie die Damm-Lösung. Damit bricht die Argumentation des Senates, der Erhalt der Niedernfelder Durchfahrt sei nicht finanzierbar, in sich zusammen.

Zwar wurde das Gutachten unter enormen Zeitdruck erstellt. Der Senat wollte eigentlich schon mit dem Zuschütten beginnen, hat aber auf Intervention der Bürgerschaft nach Druck der Hafenschiffer und insbesondere der NA zunächst das Gutachten der NA abgewartet. Die NA konnte sich eventuell eine finanzielle Beteiligung an den Differenzkosten für den Erhalt der Brücken vorstellen kann. Wenn das Gutachten nicht völlig falsch liegt, dürfte das finanzielle Engagement der NA beim Gutachten bleiben: Die Sanierung ist nicht teurer als der Damm.

Dieses Ergebnis des Gutachtens ist vor allem deshalb erstaunlich, weil der Senat der Bürgerschaft mitgeteilt hat, dass eine Verlängerung der Nutzungsdauer mit wirtschaftlichen Mitteln nicht realisierbar sei.

Drucksache 18/3295
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IV.I
Stufe I
Die Notwendigkeit der Erneuerung der Brücken (Widerlager und Brückenüberbauten) ist durch intensive Bauwerksuntersuchungen/- prüfungen der zuständigen Fachdienststellen eindeutig und zweifelsfrei belegt. Sanierungen zur Verlängerung der Nutzungsdauer der Bauwerke sind mit wirtschaftlichen Mitteln nicht realisierbar und kommen daher nicht in Betracht. Die Brückenbauwerke werden auf Grund ihres baulichen Zustandes bereits einem besonders intensivierten Überprüfungs- und Überwachungsprogramm unterzogen.

[..]

Immerhin zeigt das vorgelegte Gutachten von Dr. Andrä, auf welchen Annahmen die Ergebnisse zustande gekommen sind. Die von HPA (ehemals Amt für Strom und Hafenbau) genannten Zahlen geben hingegen kaum Aufschluss über die verwendeten Techniken. Insbesondere scheint einfach angenommen worden zu sein, dass eine Instandsetzung nicht möglich sei, ohne dies zu prüfen. Auch die von Dr. Andrä untersuchte Lösung, die Spannweite der Brücken zu verlängern, wurde scheinbar nicht betrachtet.

Kommentar (mb)

Sollte das Gutachten von Dr. Andrä auch nur halbwegs richtig sein, und es ist kein Anlass erkennbar, daran zu zweifeln, so stellt sich die Frage, ob die Einschätzung von HPA aus mangelnder Kompetenz oder absichtlich einen Kostenvorteil von 10 Mio. Euro für die Zuschüttung auswies. Bekanntlich möchte HPA die Wünsche der Stadtplanung verhindern, den Kleinen Grasbrook zum „Sprung über die Elbe", Wohnviertel am Wasser, Olympia-Standort usw. zu entwickeln. Um im Subventionswettlauf der Häfen mithalten zu können, möchte HPA viel lieber die Flächen z.B. zum stapeln von leeren Containern billigst vermieten. Oder ist HPA nicht in der Lage günstige technische Lösungen zum Erhalt der Hafeninfrastruktur zu finden?

Es ist schwer entscheidbar, welches Szenario besorgniserregender ist. Im einen Fall hätte HPA bzw. seinerzeit schon das Amt für Strom und Hafenbau Bürger und Politik absichtlich getäuscht, wenn nicht gar bewusst die Unwahrheit verbreitet. In dem anderen Fall fehlt HPA das Wissen, wie Hafeninfrastruktur, in diesem Fall Brücken, günstig erhalten werden kann und ist erkennbar nicht bereit, dieses Wissen extern einzukaufen.

Externe Links

Gutachten zur Reparatur/Sanierung der Niedernfelder Brücken
Präsentation des Gutachtens auf der Pressekonferenz am 04.08.2006
Die Welt: Niedernfelder Brücken sollen nun doch erhalten werden
TAZ: Das Kreuz mit der Durchfahrt

Das war der Stand am 31.05.2006:
Die Niedernfelder Durchfahrt wird zugeschüttet

Alle Bemühungen, die Niedernfelder Durchfahrt zu retten, waren vergebens. Der Haushaltsausschuss der Bürgerschaft hat am Dienstag (30.05.2006) die Zuschüttung beschlossen. Es wird damit keine Fähre zwischen HafenCity, Museum der Arbeit im Hafen und Ballinstadt geben. Das von Stadtplanern als zentral für den "Sprung über die Elbe" erkannte Veddeler Wasserkreuz verliert mit der zentrale Kreuzungsfunktion seine Einzigartigkeit. Die Binnenschiffe, die wegen der Ausbaupläne zum Mittleren Freihafen aus dem Oderhafen und Travehafen in den Spreehafen verlegt werden sollen, liegen jetzt dann noch abseitiger. Pläne, den LKW-Verkehr im Hafen durch Binnen-Containerschiffe zu entlasten, werden ein Stück unrealistischer. Erwartet wird eine Einsparung von 10 Mio. EUR. Sicher ist, dass damit Perspektiven für die Stadtentwicklung und Hafenentwicklung gleich mit zugeschüttet werden.

Pressemitteilungen und -berichte dazu

Elbsprung wird mit der Niedernfelder Durchfahrt verschüttet GAL Hamburg Mitte, Mathias Bölckow
Zukunft des Hamburger Hafens sichern Norddeutsche Affinerie AG
Jetzt wird es amtlich: Niedernfelder Durchfahrt wird zugeschüttet Elbinsel.net
Aus für die Niedernfelder Brücken? Hamburger Abendblatt


Vortrag zur Niedernfelder Durchfahrt

Niedernfelder Durchfahrt erhalten! Brücken statt Dämme!

Der Senat möchte die Niedernfelder Durchfahrt zuschütten, da sie derzeit kaum genutzt wird. Ein Schildbürgerstreich, denn mit der Ballinstadt und der Verlagerung der gewerblichen Binnenschiffer aus dem Mittleren Freihafen in den Spreehafen wird die Niedernfelder Durchfahrt gerade dann wieder gebraucht werden, wenn sie zugeschüttet ist. Für den "Sprung über die Elbe" machen die Hafenbecken, Kanäle und Durchfahrten den unverzichtbaren Reiz des Gebietes aus. Unterstützen sie die vielfältigen Bemühungen, die Niedernfelder Durchfahrt zu retten!


Der Stand im Februar

Di 14.02.2006

Die Senatsvorlage für die Bürgerschaft hat am 14.02.2006 den Haushaltsausschuss nicht passieren können, da sich nun auch in der CDU-Bürgerschaftsfraktion Widerstand gegen die Zuschüttung regt. Damit kann in der Bürgerschaft frühestens am 29./30.03 über die Zuschüttung beschlossen werden. Die Zuschüttung ist damit aufgeschoben aber noch nicht aufgehoben!

Di 21.02.2006

Die Hamburgische Architektenkammer führt eine öffentliche Podiumsdiskussion "Verbaut sich Hamburg den Sprung über die Elbe, Perspektiven für das Veddeler Wasserkreuz" durch. Da zeitgleich Bezirksversammlung Hamburg-Mitte stattfand, hier zwei externe Links zur Veranstaltung:
Elbinsel.net : Artikel von Volker Krause
Die Welt : Verdammter Sprung über die Elbe oder Brücke zur Zukunft?


Zugehörige Links:

Niedernfelder Durchfahrt vom Veddeler Damm aus gesehen

Fassung 14.07.2007

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